Handwaffenausbildung
Vorwort
Vorraussetzung: Keine
Thema: Umgang und Einsatz von MGs und Granatwerfern.
Ziel: Der Teilnehmer kann MGs und Granatwerfer im Einsatz verwenden und versteht deren Rolle im Fireteam/Squad. Der Teilnehmer kann notfalls eine Einwegpanzerabwehrwaffen bedienen.
Durchführung: Die Ausbildung wird gänzlich im Spiel abgehalten, wobei die praktische Übung direkt auf der Erklärung folgt. ACRE wird während der gesamten Ausbildung nicht verwendet.
Zeit: 2-3 Stunden (je nach Teilnehmerzahl bis max. 8 Teilnehmern)
Ausbilder: Ian "Chili" Smith
Inhaltsangabe
1. Einsatz
1.1. Maschinengewehrschütze
1.2. Grenadier
1.3. Das US-Army-Fireteam
1.4. MG-Team, Weapons Squad
2. Waffen
2.1. MG
2.2. Granatwerfer
2.3. 40 mm Granaten
2.4. Einwegpanzerabwehrwaffen
1. Einsatz
1.1. Maschinengewehrschütze
Der Maschinengewehrschütze ist eine der wichtigsten Rollen auf dem Gefechtsfeld und er ist mit einer Waffe ausgestattet, deren Erfindung auf die amerikanischen Unabhängigkeitskriege zurückgeht. Maschinengewehre kommen sowohl handgetragen als auch auf Wasser-, Land- und Luftfahrzeugen zum Einsatz. Ein Infanterist, der ein Maschinengewehr bei sich trägt, wird als Maschinengewehrschütze oder Automatic Rifleman bezeichnet.
Der Maschinengewehrschütze hat primär dieselbe Rolle wie der Schütze. Kämpfen und sich selbst und Kameraden zu versorgen. Der Unterschied liegt nur bei der Waffe und dem mitgeführten Kampfgewicht. Der Maschinengewehrschütze ist eine Schlüsselrolle bei vielen Taktiken und Manövern. Er kann den Feind flächendeckend bekämpfen, unterdrücken (also in die Deckung zwingen) oder auch einfach seine Munitionskapazität für brachiale Feuerangriffe benutzen (z.B. Haus durchsieben). Auch leichte Fahrzeuge können durch diese Waffe gestoppt werden.
Als MG-Schütze ist man ein Manager seiner eigenen Ressourcen und diese sind seine Munition. Ein zurückhaltender MG-Schütze ist ein schlechter und die verfügbare Munition sollte voll ausgenutzt werden. Dennoch sollte man sich ab 20% Munitionsbestand beim FTL melden, damit dieser dann über einen Sperrbestand oder Nachschub entscheiden kann. Am effizientesten ist es, wenn man sich an kurze Burst-Rhythmen gewöhnt bei denen man nur 4-6 Schuss abgibt, erneut zielt und dies wiederholt. Auch sollte vermieden werden, dass z.B. mit einem schweren Maschinengewehr auf einen Einzelschützen gefeuert wird, denn so wird wertvolle Munition ineffizient eingesetzt.
1.2. Grenadier
Der Begriff Grenadier geht historisch noch weiter zurück und zwar auf die napoleonischen Kriege. Dort waren es Soldaten, die auf den Umgang mit Handgranaten spezialisiert waren. Von dort aus hat sich der Begriff in zwei Richtungen entwickelt: Zunächst waren die Grenadiere die körperlich stärksten und waghalsigsten Soldaten, da dies die Voraussetzung für den Umgang mit Granaten war. Um Stärke und Mut von anderen Truppen zu verdeutlichen wurden auch diese Grenadiere genannt, auch wenn die Spezialisierung auf Granaten schwand. Aus diesem historischen Grund bezeichnen einige Armeen bestimmte Teile ihrer Truppen als Grenadiere (siehe Deutschland).
Jedoch wird der Begriff Grenadier auch heute noch beschreibend verwendet und so ist der Grenadier weiterhin ein auf Granaten spezialisierter Soldat. Durch die hohe Verfügbarkeit von Handgranaten ist das Spezialgebiet des modernen Grenadiers das Verschießen von Granaten durch besondere Vorrichtungen oder spezielle Waffen.
Begonnen mit Explosivgranaten hat sich das Arsenal des Grenadiers im Laufe der Jahre stetig erweitert und somit sind seine Fähigkeiten äußerst vielfältig. Angefangen vom Bekämpfen von Gegnergruppen, verschanzten Feinden oder leicht gepanzerten Fahrzeugen über optische Markierung, Blenden von Gegner und Gefechtsfeldbeleuchtung bis hin zu der Aufklärung von Feinden durch verschießbare Kameras ist der Grenadier ein vielseitiges Werkzeug für das moderne Schlachtfeld. Jedoch ist der Grenadier keine Artillerie und somit schießt er nur auf sichtbare Ziele und bis auf wenige Ausnahmen (Gefechtsfeldbeleuchtung, HuntIR) nur in einem niedrigen Winkel (<45°).
Damit der Grenadier seine volle Effektivität entfalten kann, ist es wichtig, dass er Entfernungen einschätzen lernt. Abweichungen von 10-20 Meter sind noch ausreichend um weiche Ziele zu bekämpfen, mehr darf es aber nicht sein. Entfernungen können entweder mit dem Haltepunktverfahren geschätzt werden, oder via Karte/GPS gemessen werden. Eine weitere Methode um die Entfernung zu messen ist die MKS-Formel, wenn ein Fernglas oder eine andere Optik mit Mildot zur Verfügung steht. Dazu wird die Größe des Ziels durch die von ihm eingenommenen Mildots geteilt und das Ergebnis ist die Entfernung in Kilometern. Wenn ein Entfernungsmesser vorhanden ist, kann das Ziel mit fast 100-Prozentiger Wahrscheinlichkeit bekämpft werden.
1.3. Das US-Army-Fireteam
Das aus 4 Personen bestehende Fireteam hat neben dem FTL und dem Rifleman (oder einer anderen, spezialisierten Rolle) als Kern nahezu immer einen Grenadier und einen Automatic Rifleman. Der Automatic Rifleman bildet dabei die hauptsächliche Feuerkraft eines Fireteams, denn durch ihn kann Feuerüberlegenheit hergestellt und der Feind in Deckung gezwungen werden. Seine Rolle zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Munition mit einer wesentlich höheren Feuerrate verschießt als alle seine Teammitglieder und entsprechend auch mehr Munition bei sich trägt. Die typischen Waffen eines Automatic Rifleman sind das Automatikgewehr (Automatic Rifle) oder leichte Maschinengewehr (Light Machinegun/LMG).
Der Grenadier ist mit einem 40mm-Granatwerfer ausgerüstet, um mit Hochexplosivgranaten und steilerem Feuer Gegner in Deckung zu bekämpfen. Durch diese Kombination aus „in Deckung zwingen“ und „in Deckung bekämpfen“ sind Automatic Rifleman und Grenadier häufig in einem Buddyteam. Der Granatwerfer ist meist unter dem Gewehr angebracht und nur zum Einzelschuss fähig, bevor er nachgeladen werden muss.
1.4. MG-Team, Weapons Squad
Neben dem normalen Fireteam gibt es spezialisiertere Zusammenstellungen von Einheiten, wenn zum Beispiel noch mehr gebündelte Feuerkraft benötigt wird. So sind MG-Team und Weapons Squad schwerer bewaffnet aber auch weniger beweglich. In solchen Einheiten sind dann mittlere Maschinengewehre (Medium Machinegun/MMG), schwere Maschinengewehre (Heavy Machinegun/HMG) und sogar vollautomatische Granatenmaschinenwaffen (Grenade Machinegun/GMG) anzutreffen. Durch das hohe Gewicht von MMG, HMG und GMG werden Waffen, Waffenteile und Munition auf mehrere Personen aufgeteilt, damit die Bewegung dieser Waffen zügig vonstattengehen kann oder überhaupt schaffbar ist.
Dem Schützen wird in solchen Einheiten häufig noch ein Assistent zur Seite gestellt, der hilft, das Feuer zu leiten. Hier müssen Schütze und Assistent einen „Dialog“ entwickeln um ihre Effektivität und Effizienz zu maximieren. Mit Hilfe von REHLZ (s.u.) wird ein Ziel vom Assistenten vorgegeben und der Schütze gibt daraufhin eine 4- bis 6-schüssige Salve auf das Ziel ab. Das Feuer wird dann mit per Meterangabe (nur Ziffer) und Richtungskommando (links, rechts, kurz, lang) korrigiert. Bei Treffern aber erneutem wirken auf das selbe Ziel wird „deckend“ für eine 4- bis 6-schüssige Salve oder „Wirkungsfeuer“ für eine 10- bis 15-schüssige Salve verkündet.
1.5. REHLZ
Als MG-Schütze oder Grenadier wird einem das Ziel vorgegeben und entsprechend ist eine genaue Zielansprache und Kommunikation wichtig. Hier kann einem das Merkwort „REHLZ“ helfen, nach dessen Verfahren Ziele gut kommuniziert werden können.
Richtung: 12 Uhr / 130° / Nordnordost
Entfernung: 400 Meter
Hilfsziel: Lagerhalle / Kreuzung / alleinstehender Baum (immer stationär)
Lage: 2 MIL links / 20 Meter rechts davon / direkt davor
Ziel: KPZ / MG-Team
2. Waffen
2.1. MG
Automatic Rifle Ähnlich dem Standardgewehr und Magazine mit diesem tauschbar. Durch besondere Teile (schwerer Lauf, Trommelmagazin, Zweibein) auf Automatikfeuer ausgelegt. |
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LMG Kann aus der Hand oder von einem Zweibein verschossen werden. Wird von einer Person bedient. |
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MMG Sollte nach Möglichkeit vom Zweibein verschossen werden. Meistens 1 Schütze + Munitionsträger/Assistent. |
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HMG Kann nur vom Dreibein oder anders lafettiert verschossen werden. 2 oder mehr Personen werden zur Handhabung gebraucht. |
2.2. Granatwerfer
Gewehrgranate Wird in den Lauf, auf den Lauf oder in eine Vorrichtung am Ende des Laufes gesteckt, um dann mit einer speziellen Patrone verschossen zu werden. Wird in modernen Armeen nicht mehr verwendet. |
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Unterlaufgranatwerfer Wird unter dem Lauf des Standardgewehrs montiert (heutzutage durch eine Picatinny-Schiene). Der Unterlaufgranatwerfer ist ein vom Gewehr getrennter Mechanismus mit separatem Abzug. In den meisten Fällen können diese Granatwerfer nur eine Granate aufnehmen und verschießen. |
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Einfachwerfer/Granatpistole Ein Granatwerfer, der eine Granate aufnehmen und verschießen kann. Kann gegenüber einem Unterlaufgranatwerfer vorteilhaft sein, da die Hauptwaffe nicht zusätzlich beschwert wird. |
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Mehrfachgranatwerfer Kann mehrere Granaten schnell hintereinander verschießen (entweder halbautomatisch oder mit Repetiervorgang). Meist wird dafür ein Sturmgewehr im Squad geopfert. |
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GMG Verschießt vollautomatisch per Gurt zugeführte Granaten. Nur auf Dreibein oder anders lafettiert zu verwenden. Muss im Feld von mehreren Personen bedient werden (vergleiche HMG). |
2.3. 40 mm Granaten
HE
Explodiert beim Aufprall. Gegen Weichziele geeignet.
HEDP
Explodiert beim Aufprall. Gegen Weichziele und leicht gepanzerte Ziele geeignet.
HET
Springt nach Aufprall hoch um dann zu explodieren. Gegen verschanzte Weichziele geeignet.
Rauch
Zeitgezündet. Zum nehmen von Sicht oder zur Markierung.
Leuchtkugel
Zeitgezündet. Zur Schlachtfeldbeleuchtung oder zur Markierung bei Nacht.
Schrotschuss
Wie ein gewöhnlicher Schuss aus einer Schrotflinte. Zum Nahkampf geeignet.
Betäubungsgranate
Blendet und desorientiert Feinde.
HuntIR (Link zur genauen Erklärung)
Minikamera mit Nachtsicht an einem Fallschirm. Muss mit dazugehörigem Empfangsbildschirm verwendet werden. Zur Aufklärung.
2.4. Einwegpanzerabwehrwaffen
Auch Einmalwerfer genannt ist diese Waffe eine kostengünstige und simple Möglichkeit um gepanzerte Ziele und Stellungen zu bekämpfen. Durch die geringen Anschaffungskosten und die einfache Bedienung können auch normale Schützen mit solchen Waffen ausgerüstet werden. Diese Waffen sind bereits mit einem Geschoss bestückt und wasserdicht sowie einsatzbereit verpackt. Beim Verschießen wird das Geschoss nach dem Prinzip des rückstoßfreien Geschützes beschleunigt, d.h. das Geschoss stößt heiße Gase wie eine Rakete aus, die die Gegenkraft zum beschleunigenden Geschoss bilden. Daher MUSS ein Bereich in einem 45° Winkel und 15m Radius frei von Objekten oder gar Kameraden sein.
Der Ablauf der Bedienung ist wie folgt: Nach Zielerkennung wird der Werfer zum Abschuss vorbereitet. Die Visierung wird auf die Distanz des Zieles eingestellt. Der Schütze gibt an wohin er mit welcher Distanz zielt (z.B. „Linker SPZ, 100 Meter, Wanne mittig.“) und fragt: „Rückstrahlzone frei?“. Ein Kamerad antwortet: „Rückstrahlzone ist frei!“. Und nur dann wird der Schuss verkündigt und die Waffe verschossen (vergleiche ZA: Panzerabwehr). Da die Waffe nicht nachgeladen werden kann, wird das leere Rohr einfach entsorgt.
Beispiele: M136, M72, M80